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In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit dem Thema Zero Waste beschäftigt. Ich habe das Gefühl, dass sich immer mehr Menschen diesem wichtigen Thema widmen und umdenken. Das freut mein Herz und meinen Verstand, denn ich sehe es als unsere Pflicht der Natur- und Tierwelt keinen Schaden zuzufügen. Zwar habe ich von klein auf von meinen Eltern oft etwas gelehrt bekommen, was mir heute auch sehr viel nützt, aber mein Lebensstil hat sich noch nicht optimal angefühlt. Ich habe trotzdem zu viel Müll produziert, oft beim Bäcker oder wenn ich mal mit einer Freundin spazieren war und spontan einen To Go Kaffee mitgenommen habe. Die Frage, wie ich unnötigen Müll vermeiden kann wurde immer größer und ich suche seitdem nach Lösungen, die ich in meinen Alltag integrieren kann.
Früher habe ich mir über den Müll, den ich produziere, überhaupt keine Gedanken gemacht. Heute ist es anders, weil ich merke, wie wichtig und dringend eine Umstellung ist. Ich finde, wir Menschen sind das unserem Planeten, auf dem wir leben dürfen, schuldig. Der Natur und der Tierwelt zuliebe! Und wo Mikroplastik überall drin ist, habe ich schon lange keinen Überblick mehr, denn Plastik ist leider fast überall…. Was ja eigentlich auch total erschreckend ist! Nicht nur aus diesem Grund esse ich auch kein Fisch mehr, mich hat in den letzten Jahren die vegane Ernährung total überzeugt, weil ich positive Auswirkungen feststellen konnte.
Pflanzliche Nahrung hat nicht nur mein Neurodermitis geheilt, ich fühle mich auch viel stärker und motivierter. Meine Eltern schenkten damals meinem Bruder und mir ein Illustrationsbuch, in dem spielerisch dargestellt wurde wie die Welt aussehen könnte wenn die Menschen ihren Konsum, den Müll und den Smog nicht im Griff haben würden.
Ich erinnere mich an eine Doppelseite des Buches, sie war grau und triste, so, wie unsere Welt irgendwann aussehen könnte wenn wir unsere Einstellung nicht ändern würden. Dieses Bild geht mir bis heute nicht mehr aus dem Kopf, denn ich habe das Gefühl, dass genau dieses Bild immer mehr Realität wird.
Eine Zero Waste Grundausstattung muss also nicht teuer sein, wir müssen uns nur umsehen wo wir etwas günstig und hochwertig herbekommen. Wenn man also mal nicht das nötige Kleingeld dafür hat, kann man sich auch damit Zeit lassen, ganz ohne Druck und schlechtem Gewissen. Eigentlich ist es wirklich easy sich umzustellen. Du kannst alles aufbrauchen,
was du zu Hause rumliegen hast, bis nichts mehr davon übrig ist. In Plastik verpackte Produkte kaufe ich nur noch selten ein, denn ich habe mir einfach viele Gläser aufgehoben, sauber gemacht und mit Lebensmitteln befüllt. Was ich nachfüllen kann, besorge ich nun auf dem Markt oder in der Mehrwegerei, die sich nun zwei Gassen weiter befindet.
Genau dort habe ich mir von der lieben Jasmin ein paar Tipps geben lassen. Denn einiges habe ich in meinem Haushalt schon ersetzt, nur fehlten mir noch ein paar Dinge. Ich kaufte ein paar Stoffbeutel zum Befüllen, Seifen und umweltfreundliches Verpackungsmaterial.
Jasmin zählte mir Materiale auf, die biologisch abbaubar sind und sich in der Natur von alleine zersetzt. Zwar gehört Holz auch dazu, aber Bäume brauchen im Gegensatz zu Bambus viel mehr Zeit, um zu wachsen. Genauso wie für Milch gibt es auch für Verpackungen schon viele Alternativen, auf die wir umsteigen können. Obwohl es mittlerweile einige Möglichkeiten gibt, wehren sich trotzdem viele Menschen gegen eine Umstellung. Warum? Ist es die Bequemlichkeit, die sich schon zu einem ungesunden Egoismus oder einer Ignoranz entwickelt hat? Haben sie Angst, dass ihr aktuelles Weltbild dadurch kaputt gehen könnte? Oder ist es die generelle Angst vor Veränderungen? (Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht) Und genau in der Zeit, wo Erwachsene auch noch stolz auf ihr Werk und ihre Gewohnheiten sind, kommen plötzlich Kinder aus aller Welt und demonstrieren für eine bessere Klimapolitik und für Naturschutz. Klar, dass da viele Erwachsene das nicht wahrhaben wollen, wie kann man sich denn von einem Kind etwas sagen lassen? Tja, sehr sehr viel! Denn Kinder denken anders. Ich finde, wir können uns von den Kleinen einiges abschauen. Denn wir Erwachsene denken noch viel zu oft mit unserem Kopf, statt mit unserem Herzen.
Zurück zu den Produkten im Füllgut-Laden. Ich hatte zwar schon einiges im Haushalt ersetzt, aber noch nicht alles. Shampoos hatte ich noch genug, trotzdem wollte ich nach einer Alternative schauen. Jasmin zeigte mir verschiedene Seifen, mit denen ich mich waschen kann, für Haare, Gesicht und Körper. Sie gab mir den Tipp, mir eine Seifentasche zu besorgen, wo ich meine Seifenstücke transportieren kann. Aber als sie mir erzählte, dass man, wenn man diese Seifentasche inkl. Seife nass macht auch als Peeling benutzten kann, war ich extrem begeistert!
Auch die Klinge meiner Rasierhobel ist nach 3 Monaten (!) immer noch so scharf wie am ersten Tag (was ich von den Einwegrasierern nicht behaupten kann).
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir anders leben könnten und auch sollten. Dieser egoistische Lebensstil, den viele vertreten und gut finden, schockiert mich. Aber nicht nur für mich ist es ein Schock, sondern auch für meinen Körper. Schon vor Jahren merkte ich, dass mir bestimmte Kosmetikartikel oder Nahrungsmittel nicht gut getan haben und trotzdem habe ich sie konsumiert. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass mir das alles schaden könnte. Aber genau so war es… Ich bekam Ausschläge oder fühlte mich schlapp und müde. Und ab da wusste ich, dass ich meine Einstellung und mein Konsumverhalten dringend ändern muss, mir UND der Natur zuliebe.
Meine Eltern brachten mir von klein auf bei Dinge zu reparieren, die kaputt gegangen sind und auch den Müll zu trennen. Auch auf dem Bauernhof meiner Groß- und Urgroßeltern wurde Kaputtes repariert und alles aufgebraucht oder anderweitig verwendet. Was nicht mehr zu flicken war, wurde gesammelt und irgendwann zuM Werthof gebracht. Mittlerweile gibt es sogar schon in ein paar deutschen Städten Repair-Cafés, vielleicht gibt es die auch in deiner Stadt? Auf jeden Fall gibt es die wertvollen 5 R’s, die auch das ganze Zero Waste Thema ganz gut umschreiben:
Ich habe dir hier eine allgemeine Liste mit 25 Tipps erstellt wie du Zero Waste in deinen Alltag integrieren kannst. Ihr müsst nicht alles sofort umsetzen/ersetzen und ihr könnt das gerne in eurem Tempo machen! Mit nur ein paar Umstellungen kann jeder helfen etwas zu verändern und dieser Weg ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auf Dauer auch noch günstiger, man kauft bewusster ein und ist nicht mehr so verschwenderisch.
1. Trenne deinen Müll – Kunsttoffe – Papier – Restmüll
2. „Bitte keine Werbung“-Schild am Briefkasten anbringen – Damit sparst du alleine über 30 kg Papier im Jahr!
3. Zu Hause ausmisten: Was brauche ich? Was brauche ich nicht mehr? – Wegwerfen, Verkaufen oder verschenken. Lebensmittel und Kosmetik, z.B. Proben oder in Plastik verpackt, zuerst aufbrauchen)
4. Umpacken: Ordnung hilft dir dabei, einen Überblick zu haben und nicht unnötig oder doppelt einzukaufen. Kunststoffverpackungen bestenfalls direkt nach dem Einkauf aussortieren und in die Behälter werfen, die bei den Eingängen zur Verfügung stehen. So sehen auch die Läden wieviel aussortiert wird und können handeln/Umdenken) Lebensmittel am besten in Gläser oder andere Behälter füllen (nächster Step: diese Gläser/Behälter am Markt oder in Unverpackt-Läden auffüllen. Was du nicht im Unverpackt-Laden bekommst, kannst du auch im Bio-Markt oder auf deinem Wochenmarkt ohne Plastikverpackung kaufen.)
5. Naturprodukte (Bambus, Holz, Baumwolle) für Haushalt und Lebensmittel benutzen
6. keine Plastiktüten mehr mitnehmen oder kaufen – Jutebeutel, Tragetaschen, Netze und Körbe in verschiedenen Größen besorgen
7. To Go Becher anschaffen – keinen Müll mehr unterwegs produzieren
8. Keine Plastikflaschen mehr kaufen – stattdessen auf Glasflaschen umsteigen. Ich trinke immer aus der Leitung, denn das deutsche Leitungswasser kann man gefiltert trinken. Eine eigene To-Go-Glasflasche hilft dir unnötigen Müll zu vermeiden
9. Naturschwämme oder selbstgemachte Baumwollpads statt Wattepads, Abschminktücher etc. Auch ein Baumwolllappen funktioniert meiner Meinung nach sogar super.
10. Putzbürsten, Baumwolltücher in verschiedenen Größen zum putzen und abtrocknen benutzen
11. Bäckereien: Brottaschen oder Brotpapier selbst mitbringen
12. Edelstahl Teebrüher/Teesieb zulegen (statt einfache Teebeutel)
13. Boxen / Lunchboxen aus Naturmaterialien benutzen (Solche nehme ich immer noch zum aufbewahren von Lebensmittel und für den Kühlschrank her)
14. Edelstahl Espressokocher / Kaffeemaschine mit Bohnen
15. Seifen statt Shampooflaschen
16. Strohhalme aus Bambus
17. To-Go Besteck (sind manchmal auch im Set bei Lunchboxen dabei)
18. Rasierhobel. Die Klinge hält bis zu 6 Monate (wenn man sie immer danach säubert und desinfiziert) und ist immer noch so scharf wie am ersten Tag.
19. Für Frauen: Menstruationstasse, waschbare Binden oder Menstruationsunterwäsche zulegen. Vor allem hier spart man sich unglaublich viel Geld – und Nerven.
20. Die 5 R’s beachten: refuse – reduce- reuse – recycle – rot
21. Do it yourself! – Haushaltsreiniger, Waschmittel, Dünger und vieles mehr kannst du ganz leicht selber machen (Workshops/Tutorials)
22. Second-Hand: Ob Kleidung, Bücher oder Möbelstücke, es muss nicht immer aus erster Hand sein. Second Hand sieht meist sogar neuwertig aus. Hier kann man sich auch sehr viel Geld sparen.
23. Du kannst auch elektronische Geräte mit Akkus benutzen, wie z.B. eine elektrische Zahnbürste oder Rasierer/Epilierer
24. Essen nicht wegwerfen – Lass nicht zu, dass deine Lebensmittel kaputt gehen, versuche deine Mahlzeiten zu planen damit alles aufgebraucht wird. Gemüse und Obst kannst du in Gläser packen, mit Wasser befüllen und in den Kühlschrank stellen. So halten die Lebensmittel einige Wochen frisch.
25. Praktische Apps benutzen – Ob Vinted oder ebay als Flohmarkt-App oder Ecosia, die für deine Suche Bäume platzt, es gibt viele tolle Programme die du nutzen kannst und damit auch noch etwas gutes tust!
Besuche Workshops oder schau dir Video-Tutorials an, um dir Wissen anzueignen.
Kräuter und Beeren kannst du auch in der Natur pflücken – informiere dich welche du verzehren kannst. Und auch Deko kannst du selber machen – z.B. Steine oder Treibholz aufsuchen und bearbeiten.
Was hat dich in deinem Leben dazu bewegt umzudenken und diesen Laden zu eröffnen?
Ich habe aufgrund meiner Magendarmprobleme Schritt für Schritt alles selbst gemacht… nach Brot, Butter & Co, dann auch irgendwann Kosmetik und Putzmittel und mir wurde plötzlich bewusst, dass ich so, super viel Verpackungsmüll sparen kann. Nach Workshops mit Freundinnen habe ich bei der VHS meinen ersten richtigen Kurs und irgendwann habe ich die vorherigen Füllgutbesitzer bei einem gemeinsamen Workshop kennen gelernt und als ich hörte, dass sie den Laden schließen wollten, habe ich es einfach ausprobiert.
Ihr bietet sogar Workshops an. Was kann man dabei lernen und für wann wären die nächsten geplant?
Ja genau, das ist ja eigentlich mein Steckenpferd, daher mache ich diese weiterhin. Es gibt verschiedene Themen, wie Putzmittel, Bad/ Kosmetik, Zuckerfrei, Top 5 (gemischter Kurs). Die nächsten folgen im April, dann wird bis Juli Pause sein, da wir den anderen Laden eröffnen und eine kurze Sommerpause einlegen.
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Dass Unverpackt und Bio einfach normal wird. Eigentlich bin ich der Meinung, dass bei nicht Bio -mit Chemie gespritzt- drauf stehen müsste. Die Leute sollen einfach wieder ein richtiges Gefühl für die guten Dinge bekommen und wir sollten gemeinsam die Welt verändern, bevor es vll doch zu spät ist…
Hast du Tipps für Einsteiger?
Ja, einfach mit etwas anfangen und nur langsam nach und nach umstellen. Nicht zu viel Druck machen, nach dem Motto „Nobody is perfect“, dann macht es gleich viel mehr Spaß und denn sollte man auch bei Unverpackt nicht verlieren Einfach nur bewusst durchs Leben zu gehen und bewusst Verpackung ablehnen. Vorbereitung ist in dem Bereich eigentlich das wichtigste… also einfach in jede Tasche ein paar Beutel und eine Flasche bzw. Kaffeebecher… und schon kann man wirklich viel verändern J also lasst uns die Welt ein klein wenig verändern… wenn jeder nur ein bisschen was tut, können wir gemeinsam super viel bewegen
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